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Landesausstellung 500 Jahre Bauernkrieg 2025

Saal
Vortrag
»...wurde er für einen Zerstörer christlicher Einigkeit gescholten.«

hahnemann_reformation_2017
Kategorie
Vortrag
Dates
24. Okt. 2017 19:30
Veranstaltungsort
Festsaal

Mit dem 31. Oktober verbindet sich der Beginn der Reformation. An diesem Tag schlug der Augustinermönch Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg an. In seinen Thesen nahm er Stellung zum umsichgreifenden Ablasshandel und den Befugnissen des Papstes.

Auf dem Gebiet des heutigen Kyffhäuserkreises vermochte die Reformation zunächst nur in den Gemeinden Fuß zu fassen, die zum Kurfürstentum Sachsen gehörten und damit zum Einflussgebiet von Luthers Schutz- und Landesherrn Kurfürst Friedrich dem Weisen.

Im Zeitalter der Reformation gehörten Städte und Gemeinden im heutigen Kyffhäuserkreis zu unterschiedlichen Herrschaftsgebieten wie den Grafen von Mansfeld und von Schwarzburg. Doch auch niedere Adelsgeschlechter wie die Familien von Ebeleben und von Werthern besaßen kleinteilige Gebiete, in denen sie auch religionspolitisch agierten. Über ihnen standen mit Herzog Georg dem Bärtigen von Sachsen und teils Erzbischof Albrecht von Mainz und Magdeburg zwei dem katholischen Glauben treu ergebene Oberlehnsherren.

Cyriakus Taubenthal, Pfarrer im Dorf Ringleben, näherte sich seit 1523 als erster Theologe der schwarzburgischen Gebiete um Frankenhausen der Reformation Martin Luthers an. Damit brachte er seinen schwarzburgischen Landesherrn gegenüber Herzog Georg in arge Bedrängnis. Im Bauernkrieg 1525 forderten die Aufständischen fast ausnahmslos die evangelische Predigt und freie Pfarrerwahl.

In Thomas Müntzer erhielten sie einen charismatischen Reformator und Prediger als geistigen Führer. Die Niederlage in der Schlacht bei Frankenhausen beendete erste reformatorische Ansätze gewaltsam. Der Kampf gegen aufständische Bürger und Bauern bei Frankenhausen galt nicht nur ihrer Niederwerfung, sondern war zugleich eine religiöse Auseinandersetzung. Einer der fürstlichen Sieger, Herzog Georg, stellte energisch die katholischen Verhältnisse wieder her indem er die zerstörten Klöster wieder aufbauen und evangelische Prediger des Landes verweisen ließ. Ein überzeugter Katholik, ging er selbst in seiner eigenen Familie hart gegen evanglisch-lutherische Ansätze vor. Für ihn waren Martin Luther und seine Anhänger Hussiten, die es mit allen Mitteln zu bekämpfen galt.

Adlige und Bürger, die dennoch zu Luther standen, hatten Herrschafts- und Einflussgebiet von Herzog Georg innerhalb von Tagen unter Verkauf ihres Eigentums zu verlassen. Erst mit seinem Tod 1539 wagten es der regionale Adel und die Bürger in den kleinen Städten, der Reformation Raum zu geben. Fast wären die diese Ansätze im Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 wieder zunichte gemacht worden. Kaiser Karl V. (HRR) besiegte die evangelisch-lutherische Fürstenopposition unter Führung des sächsischen Kurfürsten und der bereits lutherisch gewordene Adel kam teils wieder ins Schwanken.

Graf Günther XL., der zu diesem Zeitpunkt fast alle schwarzburgischen Territorien in seiner „Hand“ vereinigte, verhalf der Reformation nur sehr vorsichtig zum Durchbruch. In den vielfältigen Auseinandersetzungen mit dem sächsischen Herrscherhaus Wettin war er auf die Unterstützung des katholischen Kaiser Karl V. angewiesen. Erst in Günthers Sterbejahr 1552 zeichnete sich ab, dass auch in der Grafschaft Schwarzburg die Lehre Martin Luthers das vorherrschende religiöse Bekenntnis sein wird.

Gegenüber den Schwarzburgern erwiesen sich die Grafen von Mansfeld wesentlich fester in ihren Glaubensauffassungen. Der auf Schloss Heldrungen residierende Graf Ernst von Mansfeld blieb katholisch und vermochte das Bündnis mit Herzog Georg durch die Einheirat seiner Tochter in die Familie des Wettiners fest zu knüpfen. Sein Vetter, Graf Albrecht von Mansfeld, galt als früher und energischer Anhänger Martin Luthers. Im Schmalkaldischen Krieg gelang ihm als einziger ein Sieg über die Anhänger Kaiser Karl V.

Entscheidend für die Einführung der Reformation war jedoch das jeweilige Verhalten der Kurfürsten von Sachsen. Während Kurfürst Friedrich der Weise Martin Luther gewähren ließ, war sein Großneffe Johann Friedrich der Großmütige sogar bereit, seine Glaubensauffassungen gegen den katholischen Kaiser militärisch auszutragen. Ein Teil der Kampfhandlungen 1546/1547 berührte auch unsere nähere Heimat. Im Mittelpunkt die bedeutendste regionale Festung Heldrungen.

Unter den Kurfürsten von Sachsen aus der albertinischen Linie mit der Residenz Dresden bekam die evangelisch-lutherische Lehre ab 1547 den nötigen militärischen Rückhalt. Der Sieg von Kurfürst Moritz, Neffe Herzog Georgs, über Kaiser Karl V. 1552 führte zum Augsburger Religionsfrieden von 1555. Nun erst vermochten die Evangelischen endgültig aufzuatmen, wurde doch ihr religiöses Bekenntnis im Reich anerkannt.

Die regionalen Ereignisse werden eingebettet in die Abläufe auf Reichsebene dargestellt. Ohne den Bezug zur Einführung der sächsischen Kirchenordnungen, dem Schmalkaldischen Krieg 1546/47 oder den Kampf des sächsischen Kurfürsten Moritz gegen Kaiser Karl V. 1552 würden die regionalen Vorgänge als Auflösung von Klöstern und ihre teilweise Umwandlung in Schulen, die lebenslange Versorgung vorwiegend der Nonnen und eigenständige Kirchenvisitationen nicht erklärbar sein.

Dr. U. Hahnemann

 
 

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