Die privaten Knopffabriken zwischen Halbstaatlichkeit und Enteignung
Neben den beiden Volkseigenen Betrieben bestanden eine Reihe privater Knopffabriken, deren Anzahl, Größe und Struktur einer ständigen Veränderung unterworfen war.
Vor allem die kleinen in Familienbesitz befindlichen und auf die Herstellung von Perlmutterknöpfen spezialisierten Knopffabriken in Kelbra und Berga waren durch die Dominanz des »VEB Perlmutterknopffabrik Kelbra« in ihrer Existenz stark beeinflusst.
Die beherrschende Stellung des volkseigenen Betriebes in der Materialzuteilung zwang einen Teil der kleinen Betriebe zur Aufgabe der Knopfherstellung. Nach 1959 erhielten sechs Knopffabriken in Bad Frankenhausen den Staat als einen neuen Miteigentümer und wurden zu »Betrieben mit staatlicher Beteiligung«. Die Funktion des staatlichen Kommanditisten wurde in Bad Frankenhausen vom »VEB Knopffabrik Frankenhausen« wahrgenommen.
Die seit 1910 genossenschaftlich betriebene Frankenhäuser Perlmutter-Knopffabrik eGmbH« blieb in ihrer Struktur unverändert. Sie erhielt den Namen »Produktionsgenossenschaft des Handwerkes«.
Die Knopffabrik wurde während des Knopfarbeiterstreikes im Jahre 1910 von 24 Knopfmachern auf genossenschaftlicher Basis gegründet. Sie gehörte zu den größten Knopffabriken im Kyffhäusergebiet.