Albrecht Dürer, Holzschnitt 1496
Holzschnitt einer Ausgabe des Canon aus Venedig, 1520
Die Wertschätzung des Bades, der therapeutische Gebrauch von Wasser und Sole sind aus dem vorderasiatischen Raum bekannt und gehen im Wesentlichen auf das antike Vorbild zurück. Im 1. bis 4. Jh. n. Chr. wurde durch die römische Besiedlung die Badekultur bis in die deutschsprachigen Gebiete gebracht.
Avicenna (980-1038), der große arabische Philosoph und Arzt, verfasste den »Kanon der Medizin«. Er beschrieb die wesentlichen Bäder und Wirkungsweisen. Ihm waren Schwefel-, Alaun-, Kupfer- und Eisenwasser bekannt, aber auch Aqua salsae (Salzwasser), dem er eine abführende Wirkung zuschrieb.
Im deutschsprachigen Raum wurden die Mineralquellen zur Heilung im größeren Umfang erst im 14. Jahrhundert eingesetzt. Bader betrieben öffentliche Bäder, hier wurden gleichzeitig hygienische und soziologische Aufgaben wahrgenommen. Der Bader ließ zur Ader, setzte Schröpfköpfe, er massierte und salbte, wusch den Kopf und rasierte den Bart. Die Badestuben waren Zentren des geselligen Lebens. Für Frankenhausen gab es seit 1709 eine Badeordnung.
Stich von Jost Amman 1568