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Instrumentenbau

Instrumenten- und Orgelbauer in Frankenhausen

In den Jahren von 1663 bis zum Stadtbrand 1689 lassen sich in Frankenhausen Pfeifenmacher und Flötenmacher nachweisen. Der bekannteste Instrumentenbauer war Johann Bohlmann. Sein Name wurde in den Akten auch Bollmann, Bolemann oder Pollmann geschrieben. In den Jahren 1668 und 1671 lieferte er jeweils ein „Octav-Bombart“ an die Leipziger Kirchen St. Thomae und St. Nicolai. Das Schlossmuseum Sondershausen bewahrt zwei Fagott-Dulzian, die er 1681 wahrscheinlich für Graf Christian Wilhelm von Schwarzburg-Sondershausen fertigte. Das Haus der Familie Bohlmann wurde im Stadtbrand beschädigt. Dies ist vielleicht die Ursache, warum die Werkstatt nach 1689 einging.

Der Neubau einer Orgel für die Unterkirche wurde am 31. August 1702 dem aus Rudolstadt stammenden Orgelbauer Johann Nordt (auch North geschrieben, um 1665-1716) übertragen. Graf Albert Anton hatte den Brüdern Georg und Johann Nordt 1694 das Privileg ausgestellt, alle Orgeln in der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt erbauen und reparieren zu dürfen.

In Frankenhausen setzten Wolfgang Heinrich Nordt (um 1690-1754, Sohn) und Johann Friedrich Nordt (1731-1764, Enkel) die Orgelbauwerkstatt von Johann Nordt fort. In der Region um den Kyffhäuser bauten und pflegten sie die Orgeln in der Oberkirche Frankenhausen, Schlosskapelle Schloss Sondershausen und in den Kirchen zu Badra, Ebeleben, Heringen, Oberspier und Rockensußra.

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Auszug aus dem Vertrag mit Orgelbauer Johann Nordt 1702
Sammlung Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Im 19. Jahrhundert wurde die Orgelbautradition in Frankenhausen durch den Orgelbauer Julius Alexander Strobel (1814-1884) neu belebt. J.A. Strobel kam 1842 als Mitarbeiter der Orgelbauwerkstatt von Johann Friedrich Schulze (1793-1858) in Paulinzella nach Frankenhausen.

J.F. Schulze hatte den Auftrag erhalten, eine neue Orgel für die Unterkirche zu bauen. Den Aufbau führte J.A. Strobel zur größten Zufriedenheit der Kirchgemeinde aus, woraufhin er sich 1843 als Bürger in Frankenhausen niederließ und eine eigene Werkstatt begründete.

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Große Strobel-Orgel in der Unterkirche
Aufnahme 2015
Fotro: Regionalmuseum Bad Frankenhausen

Seine beiden Söhne Reinhold Strobel (1846-1915) und Adolph Strobel (1857-1922) setzten die Tradition fort. Nach den Plänen des Vaters bauten die Söhne unter weitgehender Beibehaltung des historischen Orgelgehäuses 1884 bis 1886 eine neue Orgel für die Unterkirche. Diese Orgel ist zugleich die größte erhaltene Orgel von Julius Alexander Strobel und seiner Werkstatt. Bis zu seinem Tod entwarf und baute er mehr als 60 Orgeln, die bis in die Niederlande geliefert wurden.

Zahlreiche der von der Orgelbaumeisterfamilie Nordt (North) in der Region erbauten Orgeln wurden von der Orgelbaufirma Strobel restauriert, umgebaut oder durch einen Neubau ersetzt. Auch die Orgelbauwerkstatt Strobel bestand bis in die dritte Generation. In den Jahren 1936/37 wurde die traditionsreiche Musikinstrumentenherstellung, zu der auch die Fertigung von Pianos gehörte, eingestellt.

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