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Jungsteinzeit

Die Neolithische Revolution

In 10. Jahrtausend v. Chr. vollzog sich in der menschlichen Entwicklung ein gewaltiger Sprung. Der Beginn der Jungsteinzeit brachte den Wechsel von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise.

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»Fruchtbarer Halbmond« des Vorderen Orients
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Beile und Pfeilspitzen in der Ausstellung

Die Klimaerwärmung nach der Eiszeit ließ im sogenannten »Fruchtbaren Halbmond« des Vorderen Orients (Nördliche Levante, Südost-Türkei und Nordwest-Irak) wilde Weizenarten wachsen, die sich der Mensch durch gezielte Aussaat und Ernte nutzbar machte. Auch die Haltung von Schafen und Ziegen, später Rindern und Schweinen, gewährleistete eine verlässlichere Nahrungs- und Rohstoffzufuhr als die Jagd.

Perfekt an die Natur angepasste, halbnomadische Jäger und Sammler wurden zu Ackerbauern und Viehzüchtern, die durch Sesshaftigkeit ihre Umwelt veränderten. Sie rodeten und pflanzten, bauten Häuser, entwickelten ein spezialisiertes Handwerk und legten Vorräte für den Winter an. Dieser Prozess, den der englische Prähistoriker Vere Gordon Childe als »Neolithische Revolution« bezeichnet hat, brachte tiefgreifende Veränderungen in der Lebens- und Glaubenswelt mit sich.

Erste Bauern in Nordthüringen

Ab der Mitte des 6. Jt. v. Chr. siedelten sich die aus Südosten einwandernden frühen Bauern im Westen bis Ostfrankreich und Holland an. Andere kamen über Böhmen und Mähren bis Mitteldeutschland in den Norden. Sie ließen sich auf den fruchtbaren Lössböden nieder und vermischten sich dort mit den Einheimischen.

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Weniger gut für die Landwirtschaft geeignete Moor-, Gebirgs- und Küstengebiete blieben dagegen noch jahrhundertelang Lebensraum mesolithischer Jäger-, Fischer- oder Wanderhirtengruppen.

In Nordostthüringen sind zahlreiche Hinterlassenschaften jener frühen Bauern bekannt, hauptsächlich Keramikgefäße. Per Hand geformt, erhielten diese im offenen Grubenfeuer oder auch in Brennöfen ihre Härte. Form und vielfältige Verzierung der Gefäße erlauben es den Archäologen, verschiedene Menschengruppen zu unterscheiden. Sie bewohnten gleichzeitig oder nacheinander die Gebiete östlich der Thüringer Pforte, zwischen Hainleite, Schmücke, Schrecke und Ziegelrodaer Forst.

Die Keramik der frühesten sesshaften Ackerbauern (Bandkeramiker) zeichnete sich durch eine bandförmige Ornamentik aus. Ihre Nachfolger stellten eine besonders charakteristische Gefäßform her, die sogenannten Trichterbecher.

Die jüngsten Impulse erreichten Nordostthüringen im Laufe des 3. Jt. v. Chr. – nun verzierten die Einheimischen ihre Keramik mit dem Abdruck von Wickelschnüren (Schnurkeramiker) oder formten typische und namengebende »Glockenbecherkultur«. In dieser fortgeschrittenen Phase der Jungsteinzeit entdeckten die Menschen auch das Metallschmelz- und Gussverfahren.

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