(5. April 1784 in Braunschweig – 22. Oktober 1859 in Kassel)
Im Gewandhaus Leipzig trat Louis Spohr 1804 erstmals als Interpret eigener Violinwerke auf. Sowohl die solistische als auch die kompositorische Leistung wurden als eine Sensation empfunden. Weitere erfolgreiche Auftritte in zahlreichen europäischen Musikstädten begründeten innerhalb eines Jahrzehnts seinen Ruf, der »größte deutsche Geiger« zu sein.
Seit seinem Auftritt beim ersten deutschen Musikfest 1810 in Frankenhausen »war auch der Dirigent Spohr begehrt, wie nur wenige andere«. Seine besten, vor 1820 entstandenen Werke, wurden denen Beethovens als »ebenbürtig« gegenübergestellt. Der Komponist Robert Schumann (1810 - 1856) ehrte L. Spohr 1843 mit den Worten:
»Laßt uns ihm folgen, in der Kunst, im Leben, in seinem ganzen Streben … Er sei uns mit unseren größten Deutschen ein leuchtendes Vorbild!«
Lebensstationen (Auswahl):
1784 | Geburt in Braunschweig |
1787 | Umzug von Braunschweig nach Seesen |
1789 | Spohr erhält eine Geige |
1798 | Besuch des Collegium Carolinum in Braunschweig, an dem bis 1777 der gebürtige Frankenhäuser Dichter J.F.W. Zachariä gewirkt hatte |
1799 | Ernennung zum Herzoglich–Braunschweigischen Kammermusikus |
1805 | Konzertmeister in Gotha |
1810 | Teilnahme am ersten deutschen Musikfest in Frankenhausen |
1811 | Teilnahme am zweiten Musikfest in Frankenhausen |
1812 | Teilnahme am »Napoleonsfest« in Erfurt |
1813 | Orchesterdirektor im »Theater an der Wien« in Wien |
1814 | Kantate »Das befreite Deutschland« veröffentlicht |
1817 | Kapellmeister in Frankfurt am Main |
1822 | Hofkapellmeister in Kassel (Kurfürstentum Hessen–Kassel) |
1840 | Leitung des Niederrheinischen Musikfestes Aachen |
1852 | berühmter Prozess gegen den Landesherrn wegen Verweigerung des seit 1821 jeweils gewährten Sommerurlaubes |
1857 | Spohr wird zwangspensioniert |
1859 | Spohr stirbt am 22.Oktober |