Das erste Mal lässt sich das Gasthaus 1884 durch einen Friedrich Bauersfeld nachweisen, der dort eine Gastronomie gegründet hatte.
Es gibt aus dieser Zeit verschiedene Anzeigen u.a. für Veranstaltungen, verschiedene Geschäftsanzeigen, wie das Gebäude weiter geführt wurde. Eine davon war Familie Oppermann.
1909 erwirbt es dann Gustav Neuhardt, der dem Gebäude, das er obendrein umbauen, eine neue Fassade gestalten sowie ein neues Geschoss aufstocken lässt, den neuen Familiennamen verabreicht. Gustav Neuhardt kommt aus Backleben, ein heutiger OT von Kölleda.
Aus einem interessanten in der Poststr 5 aufgesetzten Schreiben erfahren wir, dass einer der Söhne von Gustav Neuhardt, nämlich Willy Neuhardt, Vorsitzender des Arbeiter-Sportvereins ist. Dieser sucht nun vehement ein Gelände, auf dem sich seine Mitglieder frei betätigen konnten. Man nutzt sonst gewöhnlich den Jahnsportplatz. Doch das ist bürgerliches Terrain.
Sie bitten folglich den Stadtrat, er möge ihnen ein Gelände zuweisen. Dabei favorisieren sie das Areal an der Wipper. Sie bekommen dieses Gelände und dies ist der Beginn für den Sportplatz und das heutige Stadion an der Wipper. Diesen Brief setzt man schließlich in Neuhardts Bierstuben auf.
Bild: Regionalmuseum
Willy Neuhardt (siehe Bild) im fortgeschrittenen Alter, als Bürgermeister der Stadt Frankenhausen. Hier bei einem Besuch im damaligen »Haus der Jugend«, Ecke Erfurter Straße - Lindenstraße, den Ansässigen als »Lindensaal« bekannt. Dort ist eigentlich der Beginn dessen, was wir später noch kennenlernen werden - mit dem Jugendclubhaus bzw. der »Frankenburg«.
1956 wird das Gewerbe für das Gasthaus das letzte Mal beantragt und erneuert. Inzwischen führt das Geschäft Herrmann Neuhardt, der Buder von Willy Neuhardt. Er übernimmt es allein. In den 1960er Jahren läuft dies jedoch aus. Damit verschwindet dieses Gebäude als Gaststube und verliert sich. Es sind also keine hundert Jahre, die diese Gastronomie bestanden hat. Wer heute vor diesem Gebäude steht, wird dies gar nicht mehr als solches wahrnehmen, da es vollständig als Wohnhaus umfunktioniert wurde.
Bild: Regionalmuseum
Bild: Regionalmuseum
Bild: Regionalmuseum
Bild: Regionalmuseum