Das ist sicherlich das Bild, das vielleicht mancher kennt. Wenn man von Frankenhausen kommt, den Stadtpark passiert hat und entlang der Kyffhäuserstraße geht, kommt irgendwann der Abzweig in Richtung der Sennhütte.
Zu sehen sind (Bild 1) der Aufgang, die Treppen, auch ein kleiner Hinweis durch Wandertafeln. Bild 2 zeigt die Einfahrt in Richtung Napptal und im Hintergrund erschließen sich dann die Gebäude der Sennhütte.
Lage der Sennhütte
Aufnahme Okt. 2017, Regionalmuseum
Wie hat es mit der »Sennhütte« aber begonnen?
Heute wird man fast ebenerdig zur Straße gehen, wenn man Richtung »Sennhütte« schreitet. Man sieht einmal den Unterschied zum Wanderweg, den wir heute gehen (Bild 3). Rechts der Felsenkeller, der auch heute geschlossen ist, Unterschlupf für die Fledermäuse, Wolfgang Sauerbier ist hier das Stichwort. Dann sehen wir schon die Anhöhe und den Teil der heutigen Kyffhäuserstraße, der sich hier entlang schlängelt. Links oben (außerhalb des Bildausschnittes hätten wir Haus Hoheneck. Das ist also die Situation - rund Hundertzwanzig Jahre alt das Ganze. Und wir erkennen: Heute wäre es höchst vermessen, sich derart auf der Kyffhäuserstraße für eine schöne fotografische Aufnahme in Position zu bringen. Jener bräuchte dann gewiss einen Aufenthalt im Manniskekrankenhaus oder ein bisschen weiter weg...
Aufnahme um 1890, Regionalmuseum
Das ist zu jener Zeit also durchaus noch möglich. Man kann ohne weiteres die Straße entlang wandern. Im Napptal in der Nähe der »Sennhütte« finden wir außerdem einen kleinen Friedhof, der außerhalb von Frankenhausen gelegen ist. Es ist der jüdische Friedhof (Bild 4). Ursprünglich wurde die Bestattung auf dem Schlachtberg vorgenommen. Um 1850 wurde jedoch entschieden: Ja, die Juden brauchen einen eigenen Friedhof - aber nicht im Stadtgebiet. Sie bekommen diesen außerhalb der Stadt. Man erwarb ein kleines Grundstück im Napptal. So erhielt die jüdische Bevölkerung in Frankenhausen schließlich die Möglichkeit, über einen eigenen Friedhof zu verfügen.
Um das mal näher von der Religionsgeschichte her zu beleuchten: von 100 Einwohnern waren 95 evangelisch, 2 waren Jüdisch, 1 war katholisch und der Rest waren Atheisten. So in etwa stellte sich die Zusammensetzung in der Zeit um 1900 dar. Heute fällt diese Verteilung gewiss zu gunsten der letzten Gruppe aus.
Es ist 1930, der 1. Mai, als Elisabeth Eckart um eine Ausschankkonzession ersucht - dort im Napptal, ihrem Berggarten - etwas an Gastronomie zu bewerkstelligen. In Frankenhausen gab es damals einen Wirteverein, der dieses Gesuch jedoch ablehnte. Es würde demnach kein Bedarf bestehen. Also, weitere Konkurrenz, irgendwo unterwegs, war nicht erwünscht gewesen. Das Anliegen wird erst einmal zurückgewiesen. Aber man konnte auch belegen, dass es durchaus Bedarf gab. Die nächste Gastwirtschaft - das hatten wir ja schon gehört - richtet sich in Richtung Kyffhäuser und da müssen wir schon bis zum Rathsfeld unterwegs sein, damit wir wieder irgendwo »feucht« werden. Und hier ist es ganz einfach so, entlang der Kyffhäuserstraße ist recht viel Bewegung und die Leute zieht es einfach dorthin.
Bild: Regionalmuseum
Ein weiterer Anziehungspunkt: das Kyffhäuserdenkmal, nach dort sind ebenfalls viele Menschen unterwegs. So wird ganz einfach am 29. Oktober 1930 durch das Landratsamt in Sondershausen entschieden, dass eine Konzession erteilt wird, wenn auch vorerst auf eine sogenannte »Sommerwirtschaft«. Das bedeutet, Betrieb zwischen Anfang April bis maximal Mitte Oktober, aber dann müssen die Segel gestrichen werden. Darüber hinaus wurde dieser Ausschank beschränkt - wie es damals gesagt wurde – auf lediglich »nicht geistige Getränke«, d.h. wir würden also heute sagen »nicht alkoholische Getränke«. Das können z.B. Limonade sein, Säfte, Kaffee, Kakao und auch Tee. Aber eben zum damaligen Zeitpunkt noch kein Bierausschank.
Mit Bild 7 nun ein Blick auf diese Hütte. Die »Sennhütte« deswegen, weil sie ja so einen leichten Anklang an eine Berghütte hat. Mit einer ungefähren Fläche von etwa 20 m². Knapp 6 m mal 3 Meter noch was, und eine kleine Vorterrasse von damals etwa 10 - 12 m² war diese erste Hütte relativ klein gewesen. Dies war ausschlaggebend, weshalb verlautbart wurde: das ist ja einfach nur eine Hütte ohne Irgendwas, ich muss um die Ecke gehen, um mein Geschäft zu erledigen. Darauf brauch man kein Ausschank.
Doch schließlich ist es soweit. Mitte Juni 1931 sollte offiziell die »Sennhütte« eröffnet werden. Das Ausflugslokal wurde in den folgenden Jahren stets zu »Himmelfahrt« eröffnet und Ende September geschlossen. Der Namenszug ist dann auch bestätigt. Das ist einfach die Anlehnung an eine Berghütte, eben eine »Sennhütte«.
Bild: Regionalmuseum
Die Eröffnung am 14. Juni »nahe am Fürst-Rudolf-Steig gelegen« wird natürlich auch gleich begrüßt. Damals durch den sogenannten »Kyffhäuserbarben«, Paul Schröder, Hofmalermeister in Frankenhausen. Paul Schröder hat fast alles irgendwie mit einem Gedicht bzw. mit Versen versehen und so natürlich auch die Eröffnung der Sennhütte. Und das, was er niedergeschrieben hat, ist dann auch gleich in der »Frankenhäuser Zeitung« veröffentlicht worden. Wer jetzt sagt: Hier steht der 13. Juni und eben hatten wir doch den 14. Juni...? Das eine ist die Mitteilung in der Zeitung, das andere ist die offizielle Mitteilung aus dem behördlichen Papier. Wie es nun genau war, welcher Tag genau, darüber wollen wir uns nicht streiten. Entweder der 13. oder 14. Juni.
Bild: Regionalmuseum
Der Betrieb ist am Anfang doch sehr gut angelaufen. Allerdings gibt die Eigentümerin das Geschäft auf. Sie bleibt jedoch Eigentümerin und sucht dann in 1933/34 einen Pächter für die Wirtschaft, da sie zu ihrem Mann nach Berlin zieht. Es wird eine Verpachtung vereinbart, in diesem Fall auf 6 Jahre. Der Pächter ist ein aus Frankenhausen stammender Kriegsgeschädigter aus dem 1. Weltkrieg, Johann Hübinger aus der Bornstraße. Er übernimmt diese gastronomische Einrichtung und er ist es auch, der noch eine andere Vergünstigung bzw. Ausnahmeregelung bekommt, nämlich zum Blütenfest 1934 erhält er die Erlaubnis, von 14 bis 21 Uhr geistige Getränke anzubieten. Er darf nun auch u.a. Flaschenbier ausgeben. Weiterhin interessant: es darf auch Eis verkauft werden, aber diejenigen, die Eis kaufen, müssen älter als 14 Jahre sein. Es ist halt eine kleine Einschränkung. Man will auf Nummer sicher gehen, dass die kleinen Kinder nicht Bauchschmerzen bzw. Durchfall bekommen, falls da irgendwas nicht in Ordnung ist.
Nach längeren Bemühen erhielt Hübinger endlich am 29. April 1936 auch die Urkunde zur Erlaubnis zum ständigen Verkauf von Flaschenbier in der Zeit vom 1. April bis 15. Oktober, täglich bis 21 Uhr. Hingegen der Ausschank von Fassbier blieb ihm auch weiterhin erst einmal untersagt. Man darf natürlich auch nicht vergessen, das Problem besteht einfach in der Wasserzuführung - wie dies auch bei anderen gastronomischen Einrichtungen der Fall ist. Das muss alles herangeschafft werden. Am Anfang gibt es auch keinen elektrischen Strom. Das bedeutet schlicht und ergreifend, es ist wie bei »Waldschlösschen«, »Bergschlösschen« usw. Alles Wasser - und nicht nur das - muss den Berg hochtransportiert werden. Wie wir wissen, die Felsenkeller (Bild 21, 22) befinden sich weit unterhalb der »Sennhütte«, es ist also auch ein ganzes Stückchen Weg zurück zu legen, wenn man etwas kühl lagern wollte.
Man sieht (Bild 11) eine kleine Sommerwirtschaft draußen, mit den Erweiterungen durch den Garten und vor der Terrasse. Das Ganze lässt sich doch ganz gut an. Am Ende gibt es eine große Anzahl von Freiplätzen, die davor entstehen. Es sind Tische und Stühle in Dreierreihen zu erkennen und unten am Fahrweg bestand auch die Möglichkeit, noch zusätzlich etwas aufzustellen.
Es war relativ viel Platz in dieser Wirtschaft. Und diese wird zu jener Zeit relativ gut besucht. Das muss man einfach so sagen. Es war nicht so, dass die gastronomischen Schwerpunkte in der Wippermannstraße mit »Bellevue«, »Parkhotel« und dann dem »Stadtpark«, der »Sennhütte« großartig Konkurrenz machten. Die Leute zog es eben nach draußen in die Natur und so besuchte man eben auch die »Sennhütte«. Man verband das Vorhaben dann gleich mit einen kleinen Ausflug oder einer kleinen Wanderung.
Ferner erfolgte im Sommer 1935 der Anbau einer Küche in Richtung Osten und es entstand eine separate Abortanlage. Außerdem befand sich in der Nähe der »Sennhütte« auch ein Schießstand, vermutlich in dem Bereich, in dem sich heute die Reste der Baracken vom Kinderferienlager befinden. Dieser Schießstand wurde häufig vom »Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten«, ein Wehrverband ehemaliger Kriegsteilnehmer, genutzt. Diese paramilitärische Organisation wurde 1934 in die SA eingegliedert und bereits 1935 wieder aufgelöst.
Zu besonderen Anlässen, wie Preisschießen und Sommerfest, bekam der »Stahlhelm« die Erlaubnis Bier – wenn auch zeitlich beschränkt - zu verkaufen.
Indes steht bei den Besitzverhältnisen ein neuer Pächterwechsel an. Nach 6 Jahren Pachtzeit gibt Herr Hübinger am 30. September 1939 das Geschäft ab. Anfang März 1940 erhielt Kurt Kater vom Landrat Sondershausen die Konzessionserlaubnis. Er hatte bereits 1938 die Waldgaststätte für 7.000 RM käuflich von Eggerts erworben und beabsichtigte künftig die Wirtschaft auch im Winter zu betreiben.
Das ist damals schon eine ganze Stange Geld. Wenn ich dabei an mein zu Hause in der Weidengasse denke - ein zweigeschossiges Haus, Kostenpunkt damals: 15.000 RM. Also, der Betrag, knapp die Hälfte, das ist schon eine relativ hohe Summe, die hier für die Wirtschaft aufgebracht werden musste.
Jedoch wird bei Erteilung dieser Konzession ziemlich hin und her diskutiert wird. Es wird in Frage gestellt, wenn es jetzt die »Sennhütte« gibt, so brauchen wir doch nicht unbedingt noch das »Bergschlösschen« oder das »Waldschlösschen«. Am Ende darf die »Sennhütte« dann doch bestehen bleiben. Ferner gibt es eine erste Einschränkung. Es ist 2. Weltkrieg. Die Männer werden eingezogen und die Frauen übernehmen mehr und mehr die Geschäfte, speziell auch die Gastwirtschaft. Hier ist es die Ehefrau von Herrn Kater, Martha, die dann die Wirtschaft für insgesamt 9 Jahre leiten wird.
Anfang der 1950er Jahre, die Gründung der DDR 1949 ist noch nicht lange her, ändert sich wieder etwas: Die »Sennhütte« wurde nun als ein Ferienort oder Ferienstätte für Betriebe interessant, die einfach nach Möglichkeiten suchen, ihre Angestellten und Beschäftigten in Urlaub zu schicken. Der erste Betrieb, der das einführt, ist der VEB Kaliwerk in Volkenroda. Dieser übernimmt etwa 1952/1953 die »Sennhütte« und wird diese auch bis 1960 bewirtschaften und ausbauen. Das Areal wird zum Kinderferienlager erweitert. In der Nähe der Zufahrt, vor dem freien Platz, wird dann auch für die Kinder eine Art Spielplatz errichtet (Bild 14). 1956 wird in einer Festschrift (50 Jahre Kalibergbau Volkenroda) dieses Kinderferienlager besonders hervorgehoben.
Bild: Regionalmuseum
Diese Festschrift aus dem ehemaligen Kali-Kombinat Sondershausen wurde mir von einem ehemaligen Kollegen aus Sondershausen überantwortet. Darin ist u.a. vom Ausbau der »Sennhütte« zum Kinderferienlager zu lesen. Etwa 3 Wochen lang am Stück konnten sich die Kinder hier im Napptal erholen. Bei einer Beschäftigtenzahl von etwa 300-400 Kumpels im Kalibetrieb, ist dementsprechend bei ein, zwei oder drei Kindern, die Anzahl der Kinder dann hochzurechnen, die hier ihre Ferien verbringen konnten. Demnach waren hier während der Ferien in der Regel mehrere hundert Kinder in der »Sennhütte« untergebracht.
Es ist auch das erste Mal, dass die Kinder der »westdeutschen Patrioten«, dieses Kinderferienlager ebenfalls besuchen durften. Das ist damals nichts Außergewöhnliches. Derart haben wir so auch schon vom Pionierferienlager auf dem Rathsfeld gehört, also für die Anfangszeit der 1950er Jahre durchaus nichts Unübliches, wenn man immerhin bedenkt, dass es 1955 auch ein gesamtdeutsches Bauerntreffen in der Kyffhäuserregion mit Schwerpunkt in Bad Frankenhausen gab.
Auszug aus der Festschrift
Zu einer vorbildlichen Einrichtung hat sich unser Betriebs- und Kinderferienlager (»Sennhütte«) in Bad Frankenhausen entwickelt. Alljährlich kommen dort die Kinder unserer Belegschaftsangehörigen zusammen, wo sie sich jeweils 3 Wochen erholen können. Für die Kinder unserer Kumpels ist es schon zu einer Selbstverständlichkeit geworden, daß an ihren Ferienspielen gleichzeitig Kinder westdeutscher Patrioten teilnehmen, denen solche sozialen Einrichtungen in Westdeutschland nicht zur Verfügung stehen.Wir erkennen einen Kinderspielplatz, der u.a. dafür Sorge trägt, dass die Kinder sich auch ordentlich auslassen können. Aber nicht bloß das, sondern, es gibt natürlich auch den ein oder anderen Zirkel, der angeboten wird. Dieses Angebot aus Volkenroda kann man natürlich auch sehr schön im Kyffhäusergebirge fortsetzen, wie z.B. den Zirkel »Junger Naturforscher«, bei dem es reichhaltige Angebote gab und vor allem Wissen vermittelt wurde. Also nicht bloß Dumdiedeldei, sondern eine richtige ordentliche Beschäftigung in den 3 Wochen für die Kinder, nicht zu vergessen natürlich die Versorgung.
Bild: Regionalmuseum
Die Nutzer werden in der Folge relativ oft und vielfach wechseln, u.a. VEB Nortex Bleicherde wird später einige Baracken bauen. Nachdem Bleicherode und Volkenroda sich verabschiedeten, übernimmt 1973 dann die LPG Karl Liebknecht aus Reinsdorf, die teilweise mit dem Meliorationsbetrieb in Kalbsrieth zusammenarbeiten. Man entschließt sich, das ganze Areal auszubauen bzw. aufzustocken. Es wird aber auch der Antrag gestellt, dass die Öffentlichkeit die »Sennhütte« wieder verstärkt nutzen kann und darf.
Das lehnen jedoch beide Betreiber ab. Sie wollen die »Sennhütte« nur in Eigenregie und für sich selbst nutzen. Somit bleibt die Einrichtung in dieser Zeit für die Öffentlichkeit nicht zugänglich, schon gar nicht in den Sommermonaten. Das heißt, wenn in der »Sennhütte« Kinderferienlagerbetrieb herrscht und man zufällig eine kleine Wanderung macht und kommt durch das Napptal geschlendert, so besteht keine Möglichkeit, in der »Sennhütte« an eine Erfrischung zu kommen.
Später tritt für eine relativ lange Zeit (1985 – 1989) VEB Cottana Mühlhausen als Betreiber an, ein Textilhersteller, der das Gelände erneut als Kinderferienlager nutzt - nun jedoch unter dem Namen »Ernst Thälmann« - und die Einrichtung mit Zimmern, Küche und Speisesaal ausbaut. Dieser Betreiber ermöglichte nun endlich auch die öffentliche Nutzung der Gastronomie in der Zeit vor und nach dem Kinderferienlager.
Es gibt bis zu 40 Plätze und geöffnet war in der Woche meist bis 14 bzw. 18 Uhr. Während dieser Zeit bekam man endlich wieder Speis und Trank angeboten. Während der Wendezeit (1989/90) kommt es auch kurzzeitig dazu, dass nach dem letzten Durchgang Kinderferienlager mit insgesamt 1.000 Kindern - es wird eine der Höchstzahlen gewesen sein, bei den Kalikumpeln lag das meistens etwas drunter, so 500-600 - keine weitere Nutzung der Einrichtung erfolgte.
Schließlich steigen die Familien llliger und Blume ein und übernehmen die »Sennhütte« in Regie, erwerben diese und bauen das ganze Gastronomische erneut aus, einschließlich einer Übernachtungsmöglichkeit, Ferienwohnung etc. Man kümmert sich auch darum, dass der Biergartenbetrieb auf der Terrasse wieder angekurbelt wird.
Bild: Regionalmuseum
Bild: Regionalmuseum
Der Gastbetrieb durch die Familie selber erfolgte dann so: Familie Blume scheidet aus, Familie Illiger betreibt die Einrichtung weiter, und das mit viel Freude. In dieser Hinsicht trat Peter Kawe mit einer besonderen Bitte an mich heran: Wir sollen hier an der Stelle ruhig auch mal dafür werben, dass nach einem Nachfolger gesucht wird.
Ein Blick in den Gastraum hinein, den die meisten Ortsansässigen sicherlich kennen werden. Zu sehen die Freiterrasse mit dem überdachten Biergarten. Bevor man allerdings bis zur »Sennhütte« kommt, ich hatte es schon weiter oben erwähnt, es gibt eine ganze Reihe von Felsenkellern, die entlang der Kyffhäuserstraße zu finden sind.
Früher trug es sich in etwa so zu: Jeder bekam eine Möglichkeit, ein Stückchen Felsenkeller (oder auch Eiskeller genannt) zu nutzen. Woher kam jedoch das benötigte Eis? Entweder hat man es am sogenannten Bachmühlenteich gebrochen (das ist der alte Teich am Angelteich). Ab 1925 bestand auch die Möglichkeit der Pachtung der Eisflächen im Jugendschwimmbad in der Weidengasse. Man konnte ein Stückchen Eisfläche erwerben, stimmte sich mit den anderen Interessenten ab, dann wurde die gewünschte Menge Eis herausgesägt. Schließlich transportiert man die geschnittenen Eisblöcke hinauf zur Kyffhäuserstraße, hinein in den Felsenkeller. Mit diesem Eis konnte man dann bis weit ins Frühjahr oder Sommer hinein für die Kühlung von Bier, Obst oder anderen Nahrungsmitteln sorgen.
Bild: Regionalmuseum
Das ist einer der Keller, am Eingang zum Napptal gelegen, der auch durch die Gastronomiewirtschaft »Sennhütte« mit genutzt wurde. Nun leider aufgebrochen. Das ist ein Bild von 2017. Daneben ein Bild eines weiteren Felsenkellers unterhalb der »Georgshöhe« aus besseren Zeiten (1930er Jahre) - den Keller betreffend.
Damit benden wir unseren Ausflug zur »Sennhütte«. Weiter geht es zu »Werners Garten« bzw. zum »Stadtpark«...
Bild: Regionalmuseum