Hindenburg auf dem Kyffhäuser
Dies ist die Geschichte eines Denkmals. Es geht um Steine und um poetische Verzauberungen mit politischen Folgen. Der Exkurs ist erlebt als ein Gang durch Landschaften und Literaturen. Er beruht auf Gesprächen und erzählt von Verschüttungen, Verdrängungen, Erfindungen und Überschreibungen. Denkmäler ma(h)nipulieren Geschichte und kompensieren Verluste.
Zu den Geisterstimmen und kollektiven Phantasmen der Vergangenheit verhalten sich die Kommentare und Missverständnisse der Gegenwart. Der kaputte Hindenburg auf dem Kyffhäuser ist etwas zum Weinen und zum Lachen. Man kann mit ihm Schimpfen über die Deutschen, die so oft stramm marschierten, gerade wenn es in die falsche Richtung ging. Man kann aber auch mit ihnen trauern. Die tragisch-komische Szenerie um den gefallenen Marschall unter den alten Kaiserdenkmälern bezeugt derlei Fehltritte.
Mit Blick auf die Nation und ihre Helden als fremdgewordene Vergangenheiten verweist sie auf eine Umwertung aller Werte in einem kurzen historischen Zeitraum. Nach der ideologischen Enteisung bleibt eine Leerstelle, die daran erinnert, dass immer die jeweilige Gegenwart der Ort ist, wo die Irrtümer beginnen.
Der Eintritt ist frei
Alle Daten
- 14. Nov. 2024 19:00 - 21:00