Importe für Prestige und Ritual
Flachbeile aus Jadeit stellten im 5. Und 4. Jt. v. Chr. etwas ganz besonderes dar, nicht nur wegen ihrer faszinierenden Farbgebung. Es handelt sich um Importstücke aus dem westlichen Alpenraum – lediglich dort kommt das seltene Gestein in Europa vor.
Faszination von Form und Farbe
Die Wiederentdeckung des jungsteinzeitlichen Abbauplatzes nach zwölf Jahren Suche am Monte Viso (Piemonte, Itaien) im Jahr 2003 bedeutete für die Fachwelt eine Sensation:
Bis in eine Höhe von 2.400 m waren die neolithischen Bergleute einst auf der Suche nach dem grünen Stein vorgestoßen. Hier setzten sie Feuer an die massiven Jadeit-Blöcke, um anschließend passende Rohlinge aus dem spröde gewordenen Gestein heraus zu meißeln.
Die Fundorte der Jadebeile streuen über ganz Zentraleuropa von Polen bis auf die britischen Inseln und zeigen auf, dass die Menschen der Jungsteinzeit bereits über weitreichende Handelskontakte und große Kommunikationsräume verfügten. Die Beile waren nicht nur große Prestigeobjekte, sie hatten auch eine starke rituelle Bedeutung.