Es ist nicht alles Gold was glänzt
Am Endes des 3. Jt. v. Chr. verbreitete sich in Mitteleuropa die Kenntnis der Bronzemetallurgie. Das brachte nicht nur technologische Fortschritte mit sich, sondern beeinflusste fast alle Lebensbereiche des Menschen: Handwerk, Landwirtschaft, religiöse Vorstellungen, gesellschaftliches Zusammenleben.
Besonders in den Landschaften mit Kupfervorkommen entwickelten sich auf den heimischen, bäuerlichen Grundlagen blühende Kulturen. An dieser Entwicklung hatte Nordthüringen durch die – wenn auch geringen – Kupfererzvorkommen und durch die Nutzung der Salzquellen seit der Wende von 3.000 zu 2.000 v. Chr. Anteil.
Frühbronzezeit
Das Thüringer Becken war seit 2.200 bis 2.100 v. Chr. Teil der Aunjetitzer Kultur. Über ein offenbar gut ausgeprägtes Informations- und Tauschsystem waren die frühbronzezeitlichen Bevölkerungsgruppen überregional miteinander verbunden. Sie verfügten bereits über ein komplexes Wissen über ihre Umwelt. Das zeigt sich u.a. in der in unmittelbarer Nähe des Kyffhäusergebirges gefundenen „Himmelsscheibe von Nebra“.
Die Metallproduktion führte schließlich zur weiteren Differenzierung der bäuerlichen Gemeinschaften und zu Besitzunterschieden, die sich teilweise in den Grabausstattungen der Gruppen- oder Stammesoberhäupter zeigten.
Mittelbronzezeit
Die Erschließung neuer Erzvorkommen und technologische Neuerungen im südöstlichen Mitteleuropa führten um 1.700 v. Ch. zum Ende der übergreifenden Gemeinsamkeiten der Aunjetitzer Kultur. Die Besiedlungsdichte Thüringens nimmt ab. Seit dem 13. Jh. v. Chr. gehört die Landschaft um den Kyffhäuser zur Unstrutgruppe.
Spätbronzezeit
Die bäuerliche Bevölkerung unterscheidet sich durch Bestattungssitten, verschiedene Keramik, Geräte- und Schmuckformen von den umliegenden großen Kulturen der Nordischen Bronzezeit – der Lausitzer Kultur im Osten und der Süddeutschen Urnenfelderkultur.
In dieser Zeit intensiver überregionaler Beziehungen kam es zu bedeutenden Innovationen der Kampftechnik (Herstellung eines breiten Spektrums an Angriffs-, Schutz- und Verteidigungswaffen).
In der Spätbronzezeit gab es zahlreiche Siedlungs- und Bestattungsplätze, besonders im Bereich der Thüringer Pforte und der Diamantene Aue. Die Bestattung der Toten erfolgte verbrannt oder unverbrannt. Auf Bergkuppen wurden befestigte Höhensiedlungen angelegt, die wahrscheinlich Zentralorte für Siedlungskammern waren.