
(© Regionalmuseum Bad Frankenhausen)
Veranstaltungsort: Risalit
»Erblicken wir in der Religion kein Hindernis«. Mit diesen Worten beantwortete das zuständige Ministerium der Landesregierung des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt im Jahre 1902 die Anfrage des Stadtrates von (Bad) Frankenhausen, ob das »israelitische Glaubensbekenntnis« des neuen Direktors des örtlichen »Kyffhäuser-Technikums« ein Hindernis in seiner Anstellung darstellen würde.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 34 Jahre vergangen, seitdem im Fürstentum per Gesetz verfügt worden war, dass »der Genuss und die Ausübung der bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte von dem religiösen Bekenntnisse unabhängig« sind. Unterzeichnet hatten das Gesetz 1868 der damalige Landesherr und Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Landeskirche, Fürst Albert (regiert 1867 - 1869), und sein katholischer Minister Jakob Hermann von Bertrab (Minister 1851 - 1887). Ganz unbegründet war die Anfrage des Stadtrates nicht.
Das Leben der zwischen 1349 und 1938 in Frankenhausen nachweisbaren jüdischen Familien war ein bewegtes Auf und Ab von Duldung, Emanzipation und Verfolgung. Mit unserer Sonderausstellung beteiligen wir uns am Themenjahr des Freistaates Thüringen 2021 »900 Jahre jüdisches Leben in Thüringen« und setzen zugleich einen regionalen Schwerpunkt.
Unser Museum veranstaltete zum gleichen Thema bereits 2015 eine Sonderausstellung.
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