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Haus und Land Swarzburg

Die Schwarzburger waren das älteste edelfreie Geschlecht in Thüringen. Der Name des Geschlechtes verbindet sich mit einer ihrer Stammburgen, der Schwarzburg im Schwarzatal im Thüringer Wald. Hier im mittelthüringischen Raum um die Orte Arnstadt, Stadtilm, Rudolstadt, Gehren, Königsee und Leutenberg bis hinauf in die Kammlagen des Thüringer Waldes bei Scheibe-Alsbach und Neuhaus am Rennweg formten die Schwarzburger bis zum 14. Jahrhundert einen ersten größeren Territorialbesitz. Nach vorrübergehenden Besitzrechten in Wiehe legten sie mit dem Erwerb von Schlotheim, Greußen, und (Bad) Frankenhausen ab 1338 – 1340 einen erneuten und dauerhaften Grundstein für die Ausbildung eines zweiten Herrschaftsgebietes in Nordthüringen.

Ein im Jahre 1325 mit den Grafen von Honstein (Hohnstein) geschlossener Erbvertrag trug ihnen 1356 den Besitz von Sondershausen und Umgebung ein. Ungeachtet aller Bemühungen blieben die beiden Herrschaftskomplexe in Mittel- und Nordthüringen voneinander getrennt. Für die mittelthüringischen Besitzungen kam bis 1920 die Bezeichnung als Oberherrschaft in Gebrauch, wogegen die nordthüringischen Gebiete als Unterherrschaft bezeichnet wurden. Im Verlaufe ihrer Herrschaft vollzogen die Schwarzburger zahlreiche Teilungen ihrer Gebiete. Diese Teilungen führten 1599 letztlich zur Trennung in die Linien Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen.

Die Teilung hatte Bestand bis zum Ausklang der Monarchie im November 1918 und dem Aufgehen der nunmehrigen beiden gleichnamigen Freistaaten im Freistaat Thüringen 1920. Zu diesem Zeitpunkt umfasste Schwarzburg-Rudolstadt eine Fläche von 941 km² und ungefähr 101.000 Einwohner. An der Gesamtfläche hatte die Oberherrschaft Rudolstadt einen Anteil von 735 km² und die Unterherrschaft Frankenhausen von 206 km². Residenz- und Landeshauptstadt war Rudolstadt. Schwarzburg-Sondershausen besaß eine Fläche von 862 km², die sich mit 519 km² auf die Unterherrschaft Sondershausen und mit 343 km² auf die Oberherrschaft Arnstadt verteilten. Die Zahl der Einwohner betrug rund 92.700, die Residenz- und Landeshauptstadt war Sondershausen.

Die Unterherrschaft bzw. der Landratsamtsbezirk Frankenhausen bestand aus den beiden Amtsgerichtsbezirken Frankenhausen und Schlotheim. Die Unterherrschaft Frankenhausen stellte kein zusammenhängendes Territorium dar. Sie gliederte sich in drei Teile, in deren Mitte sich die Unterherrschaft Schwarzburg-Sondershausen mit der Residenzstadt Sondershausen befand. Den Amtsgerichtsbezirk Frankenhausen bildeten die gleichnamige Stadt und die Dörfer Borxleben, Esperstedt, Göllingen, Günserode, Ichstedt, Ringleben, Rottleben, Seega, Seehausen, Steinthaleben und Udersleben. Der Amtsgerichtsbezirk Schlotheim setzte sich aus der Stadt Schlotheim, den Dörfern Immenrode und Mehrstedt und dem Gutsbezirk Straußberg zusammen. Die Einwohnerzahl der gesamten Unterherrschaft Frankenhausen betrug vor dem Ersten Weltkrieg rund 20.200 Menschen.

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